Lexikon

Unter Angina pectoris versteht man Schmerzen in der Brust, die durch eine Durchblutungsstörung des Herzens ausgelöst werden.

Bei einem Belastungs-EKG erfolgt die Aufzeichnung der elektrischen Signale des Herzens in Ruhe und unter körperlicher Belastung. Anhand der EKG-Veränderungen unter der Belastung im Vergleich zum Ruhe-EKG können sich Hinweise auf eine Durchblutungsstörung des Herzens (coronare Herzerkrankung) oder eine Rhythmusstörungen finden lassen sowie die Notwendigkeit eines Herzschrittmachers beurteilt werden.

Besteht der Verdacht auf eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, muss unter Umständen eine Herzkatheteruntersuchung (Coronarangiographie) durchgeführt werden. Über eine Handgelenksarterie wird ein Katheter zum Herzen vorgeführt und Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt. Dadurch ist es möglich, evtl. vorhandene Engstellen in den Gefäßen darzustellen. Wenn dies der Fall ist, kann die Engstelle in der Regel in gleicher Sitzung mit einem kleinen Ballon aufgedehnt und ein Stent (eine kleine Gefäßstütze) eingesetzt werden.

Die coronare Herzerkrankung ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Hierbei kommt es durch Fett- und Kalk-Ablagerungen an den Gefäßwänden zu Verengungen der Herzkranzgefäße (das sind die Gefäße, die den Herzmuskel selbst mit Blut versorgen), so dass der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden kann. Oftmals sind dann Beschwerden (Druck auf der Brust, Luftnot) oder eine Herzmuskelschwäche mit eingeschränkter Belastbarkeit die Folge.

Bei Patienten mit deutlich eingeschränkter Pumpkraft des Herzens besteht unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, die Herzleistung durch den Einbau eines bestimmten Schrittmachers zu erhöhen. Diese bestimmte Schrittmacherart nennt man CRT-System. Ein CRT-Gerät verfügt in der Regel zusätzlich über eine Defibrillator-Funktion und wird in örtlicher Betäubung links unter dem Schlüsselbein eingebaut.

Mit Hilfe der der Doppler/Duplex Untersuchung der Beinvenen können tiefe Beinvenenthrombosen bestätigt oder ausgeschlossen werden. Bei dieser Untersuchung werden die Gefäße direkt im Ultraschall dargestellt, zusätzlich ist über die Duplex-Funktion eine farbige Darstellung der Blutströme möglich. Eventuell vorhandene Blutgerinnsel können damit zuverlässig erkannt werden.

Bei dieser Untersuchung werden die Gefäße, die das Gehirn mit Blut versorgen, durch Ultraschall dargestellt. Dabei können Kalkablagerungen an der Gefäßwand oder durch Kalkablagerungen verursachte Verengungen erkannt werden. Außerdem kann man anhand des Untersuchungsergebnisses Rückschlüsse auf Gefäße an anderen Stellen des Körpers (z.B. am Herzen) ziehen.

Bestimmte Herzrhythmusstörungen können nicht durch Medikamente beendet werden. Stattdessen ist hier eine Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus‘ durch einen Stromstoß von außen nötig. Die Untersuchung erfolgt in leichter Narkose und ist schmerzfrei.

Oftmals treten Herzrhythmusstörungen nur gelegentlich auf – meistens dann, wenn gerade kein EKG zur Verfügung steht oder kein Langzeit-EKG anliegt. Außerdem ist es in bestimmten Fällen nicht möglich, anhand des EKG die Art der Rhythmusstörung genau zu diagnostizieren. Im Rahmen einer elektro-physiologischen Untersuchung werden über die Leistenvene Katheter zum Herzen vorgebracht. Im Anschluss kann geprüft werden, ob Herzrhythmusstörungen auftreten oder auslösbar sind und welcher Art diese sind.

Ein Event-Rekorder ist ein etwas kleinfingergroßes Stäbchen, das an der Brust in örtlicher Betäubung unter der Haut eingesetzt wird und über viele Monate den Herzrhythmus aufzeichnen kann. Der Einbau eines solchen Geräts wird manchmal notwendig, wenn Patienten immer wieder über Rhythmusstörungen oder Herzstolpern klagen, diese Beschwerden jedoch niemals auftreten, wenn ein EKG geschrieben wird oder ein Langzeit-EKG anliegt. Eine weitere Indikation ist die Abklärung von ungeklärten Bewusstseinsverlusten (Synkopen).

Unter einer Herzinsuffizienz versteht man das Unvermögen des Herzens, die Organe des Körpers ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, was je nach Ausprägung zu Abgeschlagenheit, Luftnot und geschwollenen Beinen führen kann. Die Ursachen der Herzinsuffizienz können vielfältig sein und nur durch verschiedene Untersuchungen geklärt werden.

Ein ICD ist ein besonderer Herzschrittmacher, der neben der Möglichkeit, ein zu langsam schlagendes Herz anzutreiben, zusätzlich in der Lage ist, schnelle und oftmals tödliche Herzrhythmusstörungen durch einen starken Stromimpuls zu beenden. Der Einbau des Gerätes erfolgt in örtlicher Betäubung links unter dem Schlüsselbein.

Hierbei handelt es sich um eine Darstellung der Herzkranzgefäße mittels Röntgenstrahlen. Mithilfe dieser Untersuchungen können evtl. bestehende Engstellen der Gefäße dargestellt und beurteilt werden.

Bei dieser Art der Magnetresonanztomographie (strahlungsfrei) ist es möglich, evtl. bestehende Durchblutungsstörungen des Herzens oder z.B. eine Herzmuskelentzündung darzustellen. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur in Einzelfällen die Kosten.

Bei Patienten mit Vorhofflimmern besteht leider durch die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) im Vorhofohr (LAA) des Herzens die Gefahr, einen Schlaganfall (Apoplex) zu erleiden. Deshalb muss diese Gerinnselbildung durch stark blutverdünnende Medikamente (z.B. Marcumar, Xarelto, Eliquis usw.) verhindert werden. Bei manchen Patienten ist aus verschiedenen Gründen (z.B. durchgemachte Hirn-, Magen- oder Darmblutung) eine stark blutverdünnende Therapie nicht möglich. Um einen Schlaganfall dennoch zu verhindern, kann bei diesen Patienten das Vorhofohr mit einem kleinen Schirmchen (LAA-Occluder) verschlossen werden.

Manchmal ist es nicht einfach, Bluthochdruck nachzuweisen oder auszuschließen. Gerade die Aufregung beim Arztbesuch führt dazu, dass manche Patienten einen zu hohen Blutdruck gemessen bekommen, ohne unter Bluthochdruck zu leiden, während andersherum ein einmalig gemessener, normaler Blutdruck einen Bluthochdruckerkrankung nicht ausschließen kann. Um eine Vorstellung vom Blutdruckverhalten über den Tag – und besonders auch in der Nacht – zu bekommen, wird ein Langzeit-Blutdruckmessgerät angelegt, das über 24 Stunden alle 15 Minuten den Blutdruck misst.

Viele Herzrhythmusstörungen treten nur gelegentlich auf – oft gerade dann nicht, wenn ein Arzt oder ein EKG in der Nähe sind. Deswegen ist es manchmal sinnvoll, den Herzrhythmus über einen längeren Zeitraum – auch besonders im Schlaf – aufzuzeichnen. Dies kann über 24, 48 oder manchmal auch 72 Stunden erfolgen. Anhand der Ergebnisse kann man ggf. vorhandene Rhythmusstörungen nachweisen und behandeln.

Wenn ein Blutgefäß der Lunge durch ein Blutgerinnsel verstopft wird, spricht man von einer Lungenarterienembolie. Häufige Ursache ist ein Blutgerinnsel, das ursprünglich in einer tiefen Beinvenenthrombose entstanden und mit dem Blutfluss in die Lunge gelangt ist. Die Beschwerden einer Lungenarterienembolie sind vielfältig, sie reichen von einem Bewusstseinsverlust (Synkope) über Luftnot bis hin zum Tod.

Seltene Formen des Schlaganfalls können durch ein Loch in der Herzscheidewand (persistierendes foramen ovale, PFO), die die rechten von den linken Herzhöhlen trennt, auftreten. Dabei tritt ein kleines Blutgerinnsel durch das Loch in der Herzscheidewand von der rechten in die linke Herzhälfte über, wird von dort in die Gehirngefäße weitergeleitet und löst einen Schlaganfall (Apoplex) durch Verstopfung eines Blutgefäßes aus. Um dies zu verhindern, kann das Loch in der Herzscheidewand mit einem kleinen Schirmchen (PFO-Occluder) verschlossen werden.

Manche Menschen haben ausgeprägte Atempausen während des Schlafes, die sie selbst in der Regel jedoch nicht bemerken. Die Folge dieser Atempausen können ausgeprägte Tagesmüdigkeit, Leistungsminderung und Bluthochdruck sein. Bei einer Polygraphie zeichnet ein kleines Gerät während des Schlafes die Atmung, den Herzschlag und die Sauerstoffsättigung des Blutes auf und kann dadurch eine ggf. vorhandene nächtliche Atemstörung nachweisen.

Manchmal ist nicht sicher zu sagen, ob eine Engstelle in den Herzkranzgefäßen, die im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung festgestellt wurde, wirklich relevant ist. Um den unnötigen Einbau einer Gefäßstütze (Stent) zu vermeiden, kann mithilfe einer sog. Druckdrahtmessung die Relevanz der Engstelle genau bestimmt werden.

Wenn der Verdacht besteht, dass der Blutdruck im kleinen Lungenkreislauf zu hoch ist oder Unklarheit darüber besteht, wie schwerwiegend ein Herzklappenfehler wirklich ist, kann eine Rechtsherzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. Dabei wird über die Leistenvene ein Katheter in den kleinen Lungenkreislauf vorgebracht, mit dem dann evtl. erhöhte Blutdruckwerte in den rechten Herzhöhlen oder der Lungenstrombahn festgestellt werden können. Für die Untersuchung ist nur eine örtliche Betäubung der Einstichstelle notwendig.

Es gibt eine große Zahl von Herzrhythmusstörungen. Einige Rhythmusstörungen werden von manchen Menschen nicht einmal wahrgenommen, während andere Menschen sehr unter der gleichen Rhythmusstörung leiden. Weiterhin muss zwischen vielleicht unangenehmen, aber harmlosen und gefährlichen, evtl. sogar lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen unterschieden werden. Deswegen sind eine Aufzeichnung und genaue Beurteilung der Störung nötig. Viele Rhythmusstörungen können dabei bereits im Ruhe-EKG erkannt werden, für andere ist ein Langzeit-EKG oder eine elektrophysiologische Untersuchung notwendig.

Bei dieser Untersuchung werden im Liegen die elektrischen Signale des Herzens aufgezeichnet. Dadurch können Rhythmusstörungen und Hinweise auf Veränderungen oder Erkrankungen des Herzmuskels gefunden werden.

Ein Schlaganfall wird entweder durch eine Einblutung (selten) oder durch eine Durchblutungsstörung (häufig) im Gehirn ausgelöst. Diese Durchblutungsstörung entstehen durch Verstopfungen der Gefäße, so dass die von dem Gefäß normalerweise versorgten Gehirnanteile nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff beliefert werden. In der Folge stellen diese Bezirke ihre Funktion zunächst ein, später sterben sie komplett ab. Je nachdem, welcher Gehirnbereich betroffen ist, können unterschiedliche Ausfallerscheinungen auftreten (z.B. Lähmungen, Sprachstörungen, Sehstörungen).

Die Organe des Bauchraumes (Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Milz) sowie die großen Gefäße (Hauptschlagader, Nierengefäße) werden mit Ultraschall dargestellt. Dadurch können z.B. Erweiterungen der Hauptschlagader (Aneurysma) oder die Ursache für hohen Blutdruck (Veränderungen der Nieren, Durchblutungsstörungen der Nieren) erkannt werden.

Manchmal ist es schwierig festzustellen, woher fehlende Belastbarkeit kommt. Sowohl das Herz als auch die Lunge oder der Stoffwechsel kommen dafür infrage. Mithilfe der Spiroergometrie kann die Ursache genau abgeklärt werden. Dazu kombiniert man eine Belastungsuntersuchung auf dem Fahrrad (Ergometrie) mit einer speziellen Lungenfunktionstestung, bei der die Zusammensetzung der Ausatemluft genau gemessen wird. Anhand des Ergebnisses kann dann die Ursache für die fehlende Belastbarkeit festgestellt werden.

Hierbei handelt es sich um eine Untersuchung, um die Funktion der Lunge beurteilen zu können. Der Patient muss über ein Mundstück bestimmte Atemübungen durchführen. Anhand des Ergebnisses können bestimmte Erkrankungen der Lunge (z.B. Asthma, chronische Bronchitis) bestätigt oder ausgeschlossen werden. Die Bestimmung der Lungenfunktion kann wichtig sein, um abzuklären, ob die Ursache für Luftnotbeschwerden beim Herzen oder vielleicht doch bei der Lunge liegt.

Mittels Ultraschalls wird bei der Stress-Echokardiografie zunächst die Bewegung des Herzmuskels in Ruhe dargestellt. Anschließend setzen wir das Herz einer Stresssituation aus, die entweder durch körperliche Belastung oder durch die Infusion von Stresshormonen verursacht wird. Indem das Bewegungsmuster des „gestressten“ mit dem des ruhigen Herzens verglichen wird, kann man Durchblutungsstörungen einzelner Herzabschnitte darstellen, die in Ruhe nicht nachweisbar sind. Diese Untersuchung ist besonders hilfreich, wenn ein Belastungs-EKG nicht durchgeführt werden kann oder nicht aussagekräftig ist.

Fast jeder Mensch verliert im Laufe seines Lebens mindestens einmal ungewollt das Bewusstsein. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein, meistens handelt es sich dabei um ein harmloses Ereignis, das keiner weiteren Behandlung bedarf. In seltenen Fällen können Synkopen jedoch auch eine Erscheinungsform einer relevanten Erkrankung sein, z.B. Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler, Herzmuskelschwäche, Lungenarterienembolie. Deswegen sollten Synkopen, besonders wenn sie wiederholt auftreten, weiter abgeklärt werden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose ist es zu einer Bildung eines Blutgerinnsels in den Gefäßen, die das verbrauchte Blut aus den Beinen zum Herzen zurücktransportieren gekommen. Häufig führt dies zu Schmerzen und einer Schwellung des Beines. Die besondere Gefahr einer Thrombose besteht darin, dass sich das Blutgerinnsel lösen, mit dem Blutstrom mitfließen und in der Lunge eine Lungenarterienembolie auslösen kann.